Ein Wanderer steht auf einem grünen Hügel und blickt über das Wasser zu einer gegenüberliegenden Bergkette.

Emissionen berechnen

Reiseveranstalter und Reisebüros können ab sofort den Klimafußabdruck von Flügen und Hotels auf unserem B2B Portal kostenfrei berechnen.

Um die Tourismusbranche bei der Erreichung der Pariser Klimaziele zu unterstützen, ist ein erster wichtiger Schritt die Schaffung von möglichst einheitlichen Berechnungsstandards, um Emissionen in der Tourismusindustrie zu messen und vergleichbar zu machen. Der zweite Schritt ist Daten zu sammeln, zu berechnen und diese in Form von Klimafußabdrücken der Branche zur Verfügung zu stellen. Das tun wir mithilfe unserer Emissionsdatenplattform.

Das sorgt für die notwendige Transparenz hinsichtlich der klimaschädlichen Emissionen im Tourismus und für eine solide Grundlage für Projekte und Maßnahmen zur Emissionsreduktion.

Öffentlich transparent dargestellt, dient der Klimafußabdruck klimafreundlichere Reiseprodukte zu identifizieren, Reiseberater:innen können damit gezielter beraten und Verbraucher:innen klimabewusstere Reise-Entscheidungen treffen.

Unsere Emissionsplattform

Ab sofort ist die Berechnung der Klimafußabdrücke von Flügen und Hotels über unser B2B Portal für Interessenten aus der Tourismusbranche möglich. Sie können sich per Mail für das Portal freischalten lassen. Mail an: info@klimalink.org
Sollten Sie sich schon registriert haben, erreichen Sie unser B2B Portal über den Mitglieder Login (ganz oben links).

Unsere Berechnungsstandards

Der Wunsch nach einer einheitlichen Berechnung von klimaschädlichen Emissionen hat in der Branche stark zugenommen und Geschäftsreisende und Urlauber fragen zunehmend nach dem tatsächlichen verursachten Klimafußabdruck ihrer Reisen. Zudem kommt hinzu, dass die EU Richtlinie CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) für immer mehr Unternehmen relevant wird und Reise-Emissionen im Rahmen des Reportings verpflichtend sind.

Es gibt bereits verschiedene Methoden zur Berechnung von Treibhausgasemissionen im Tourismus. Diese grenzen die CO2e-Emissionen aber nicht einheitlich ab und bestimmen die Emissionen mit verschiedenen Ansätzen und Genauigkeiten. Ziel von KlimaLink ist, für alle Nutzenden der Branche CO2e-Emissionen auf Basis eines einheitlichen Berechnungsstandards (bestehend aus verschiedenen Methoden) verfügbar zu machen.

Dafür werden in Arbeitsgruppen, bestehend aus den Experten unserer Mitglieder und wissenschaftlichen Unterstützern, die KlimaLink Standards für einzelne Reisebausteine erarbeitet und folgende Kriterien dabei zu Grunde gelegt:

  • Die CO2e-Emissionen werden systematisch und mit hoher Genauigkeit erfasst.
  • Die CO2e-Emissionen verschiedener Leistungsträger (Flug, Hotel, Kreuzfahrt etc.) lassen sich vergleichen und einordnen.
  • Die Berechnungen sind genau genug, um für Reisenden bereits vor der Buchung Handlungsmöglichkeiten zur Reduktion von Klimaemissionen aufzuzeigen.
  • Die Berechnungen sind genau genug, um auch kombinierte Reiseprodukte verschiedener Art anhand der absoluten CO2e-Emissionen vergleichen zu können.
  • Die verschiedenen Methoden kommen vollständig mit Input Daten der Reisen aus, die der Reisewirtschaft in ihren Systemen standardmäßig bei den Reiseveranstaltenden und Reisevermittelnden zur Verfügung stehen.
  • Der Standard liefert für jede Eingabe von Reisekomponenten weltweit einen eindeutigen CO2e-Wert. Dazu geben die einzelnen Methoden Fallback-Hierarchien vor, die in absteigenden Tiers (Methodenvarianten) immer weniger spezifische Input-Daten benötigen, um immer das unter den Umständen beste Ergebnis zu liefern.

Über die Berechnungsmethode bei Flug, Bahn, Bus/PKW und Hotel besteht bereits Einigkeit. Diese werden zur Zeit für die Darstellung in den Buchungsplattformen vorbereitet. Berechnungsstandards anderer Bausteine folgen zeitnah, bis Ende 2025 die gesamten Reisebausteine abgedeckt werden können.

  • Flug
  • Hotel
  • Bahn (ab Frühling 2025)
  • Bus/PKW (ab Winter 2024/25)
  • Ferienunterkünfte (in 2025)
  • Kreuzfahrt/Fähre (in 2025)
  • Aktivität und Mobilität vor Ort (in 2025)

Der KlimaLink Emissionsberechnung werden konkrete Emissionswerte, die eine Reiseleistung in der Vergangenheit erzielte, zugrunde gelegt und dort, wo keine solche konkreten Werte existieren, werden möglichst genaue Durchschnittswerte verwendet. Die Daten werden von unserem Partnerunternehmen, der Klimaschutzorganisation atmosfair gesammelt, verifiziert und bereitgestellt.

Dabei berücksichtigt der KlimaLink-Standard soweit möglich bereits unter anderem Ziel- und Abreiseort, zu erwartende Auslastung, ausgewählte Buchungsklassen und Modellspezifikationen bei Flugzeugen oder anderen Transportmitteln. Trotz dieses Anspruches möglichst genauer Berechnung, kann der KlimaLink-Standard nur eine Annäherung an den tatsächlichen Emissionswert bieten, der im Einzelfall signifikanten Abweichungen unterliegen kann, und dient deshalb nur als grober Richtwert. Die korrekte Berechnung von CO2e-Emissionen ist wissenschaftlich umstritten und kann je nach Berechnungsmethode zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. In diesem Sinne bietet der KlimaLink-Standard nur eine von zahlreichen möglichen Berechnungsmethoden an. Mehr zum Standard und den aktuell verfügbaren Berechnungsmethoden „Flug“ und „Hotel“ finden Sie hier:

Die Klimafußabdrücke am Point-of-Sale

Im Hinblick auf die Darstellung von Klimafußabdrücken einzelner Reisebausteine, sowie gebündelter Reiseleistungen in Vertriebskanälen, wurde von KlimaLink e.V. die Anwaltskanzlei SKW Schwarz mit der Erstellung eines Gutachtens beauftragt. Diese hat die Risiken der Darstellung der Klimafußabdrücke, mittels eines CO2e Emissionswertes, untersucht und daraufhin Handlungsempfehlungen und Haftungsausschlüsse für Mitglieder und weitere Nutzende abgeleitet.

Entstanden ist ein Leitfaden zur Kommunikation und Darstellung der von KlimaLink ex ante errechneten CO2-Emmissionsäquivalente (im Folgenden „CO2e“), die unter Verwendung eines Klimafußabdruck-Logos, oder Icons abgebildet wird und welche seit Q1/2025 in Vertriebskanälen für einzelne oder gebündelte Reiseleistungen genutzt werden kann.

Eine Nutzung der Klimafußabdrücke ist an Bedingungen gebunden und unter den folgenden fünf Regeln möglich:

  1. Keine Veränderung des Klima-Fußabdrucks (als Logo oder CO2e-Wert)
  2. Zusätzliche Anforderungen an Rankings beachten, sofern zutreffend
  3. Disclaimer verwenden
  4. Verwenden eines eigenen Disclaimers für das Logo mit „Klimabudget“
  5. Eigene Darstellung im Einzelfall prüfen lassen

Die herausgearbeiteten Handlungsempfehlungen werden im Folgenden kurz zusammengefasst. Das Gutachten und die ausführliche Handlungsempfehlung, sowie die zu verwendenden Logos, können jederzeit bei KlimaLink angefordert werden.

Handlungsempfehlung für die Nutzung der Klimafußabdrücke

  1. Verwendung nur in der konkreten, vorgegebenen Form

    Der ermittelte Fußabdruck darf nicht verändert und in anderer Weise als den vorgesehenen Formen dargestellt werden (Wert in kg CO2e mit Logo oder Icon).

    klima-fussabdruck-logo klima-fussabdruck-icon

    Für die Zusendung der Logos/Icon bitte eine Mail an: info@klimalink.org senden

  2. Beachtung der rechtlichen Vorgaben für Rankings und Vergleiche

    KlimaLink ermöglicht mit der Darstellung des Fußabdrucks in Vertriebskanälen Kund:innen, sich vor der Buchung über die voraussichtlich entstehenden CO2e Emissionen einzelner Reisebausteine und ganzer Reisen zu informieren. Damit wird, seitens KlimaLink, nicht aktiv in den höchst individuellen Entscheidungsprozess der Kund:innen eingegriffen.

    Wird der Klimafußabdruck darüber hinaus von Anbietenden in ihren Vertriebskanälen für eine Art Ranking oder Empfehlung an Kund:innen genutzt, obliegt die Prüfung der dafür rechtlichen Vorgaben an solche Rankings oder Sortierfunktionen beim Anbietenden selbst. Um sich aus wettbewerbsrechtlicher Sicht nicht angreifbar zu machen, ist es jedoch ratsam, eine möglichst neutrale Stellung gegenüber den verschiedenen Reiseleistungen einzunehmen und auch hier mit größtmöglicher Transparenz zu arbeiten. Siehe rechtliche Vorgaben des EU-Digital Markets Act, des EU-Digital Services Act, des § 5a Abs. 1 Nr. 1, Abs. 2 UWG i.V.m. § 5b Abs. 2 Nr. 1 UWG und des § 8a UWG i.V.m. Verordnung (EU) 2019/1150. Eine rechtliche Prüfung der Plattform des Anbietenden im Einzelfall ist zu empfehlen.

  3. Verwendung des Klimafußabdrucks nur in Verbindung mit Disclaimer

    Um Kund:innen über Datenbasis und Methode der CO2e-Wert Berechnung zu informieren, sowie wer KlimaLink e.V. ist, wen der Verein vertritt und welchen Informationsgehalt der Fußabdruck für hat, ist ein Disclaimer zu nutzen. Dieser muss, genauso wie der Klima-Fußabdruck selbst (als Logo oder CO2e-Wert), in unveränderter Form genutzt werden und in unmittelbarer Nähe zu dem Fußabdruck per Mouseover oder DeepLink angebracht werden.

    Disclaimer für den Klima-Fußabdruck (als Logo oder isolierter CO2e-Wert)

    „Bei dem CO2e-Emissionswert handelt es sich um einen vom Verein KlimaLink e.V. nach dem KlimaLink-Standard im Voraus errechneten Wert auf Basis der Auswahl einzelner oder mehrerer Reiseleistungen. Durch die Umrechnung unterschiedlicher Arten von Emissionen in die äquivalente Menge an CO2 (sog. CO2e) kann dieser Wert Aufschluss über die voraussichtlichen Auswirkungen der zu buchenden oder geplanten Reiseleistungen auf das Klima geben.

    Der Berechnung werden konkrete Emissionswerte, die eine vergleichbare Reiseleistung in der Vergangenheit erzielte, zugrunde gelegt. Fehlen solche konkreten Werte, werden möglichst genaue Durchschnittswerte verwendet. Die Eingangsdaten werden von den KlimaLink- Partnerunternehmen gesammelt und dem Serviceanbieter atmosfair bereitgestellt. Hier finden Sie mehr Informationen zu atmosfair.

    Dabei berücksichtigt der KlimaLink-Standard soweit möglich konkrete Werte. Dennoch kann der KlimaLink-Standard nur eine Annäherung an den tatsächlichen Emissionswert bieten, der im Einzelfall signifikanten Abweichungen unterliegen kann. Dies betrifft insbesondere den Fall unvollständiger Anfragedaten für eine Reise oder Lücken in den der Emissionsberechnung zugrunde liegenden Datenbanken.

    Die korrekte Berechnung von CO2e-Emissionen hängt von vielen Faktoren ab, u.a. den zugrundeliegenden Prinzipien und getroffenen Vorgaben für Anwendungsbereiche, Systemgrenzen, Berechnungsmethoden, Reisedaten und technischen Datenbanken für Emissionsfaktoren und Transportmittel. Diese Faktoren sind in der Dokumentation des KlimaLink Standards transparent veröffentlicht. Sie entsprechen der guten Praxis der CO2e-Bilanzierung und dem Stand der Wissenschaft. Für die Mobilitätskomponenten Flug, Bahn, Bus und Kfz ist der KlimaLink-Standard zudem nach der ISO-Norm 14083 verifiziert. Mehr zum Stadard, seinen Berechnungen und operationellen Systemgrenzen. (Verlinkung aufnehmen zu:  https://klimalink.org/emissionen-berechnen/)

    KlimaLink e.V. ist ein Verein, der es sich zum Ziel gesetzt hat, die Reisebranche dazu zu befähigen, nach einem einheitlichen Berechnungsstandard alle touristischen Leistungen mit korrekten Emissionskennzahlen abzubilden. Mehr zum Verein und seinen Mitgliedern finden Sie hier: www.klimalink.org/ueber-uns/


  4. Für Variante mit Zusatz „klimaverträgliches Jahresbudget“ eigenen Disclaimer nutzen

    Die Logovariante mit klimaverträglichem Jahresbudget eines Menschen von 1,5t CO2e, muss immer in Verbindung mit einem gesonderten Disclaimer verwendet werden.

    Klima Fußabdruck Logo - Klimaverträgliches Jahresbudget zum Vergleich: 1.500 kg CO2e pro Person

    Disclaimer für die zusätzliche Angabe des klimaverträglichen Jahresbudgets

    „Um besser einschätzen zu können, ob die Emissionen niedrig oder hoch sind, wird zum Vergleich das klimaverträgliche Jahresbudget eines Menschen angegeben. Das klimaverträgliche Jahresbudget für einen Menschen von 1,5t CO2 soll eine Orientierung dafür bieten, was jeder Mensch im Durschnitt an CO2-Emissionen „verbrauchen“ dürfte, um die globale Erwärmung auf unter 1,5° C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dieser Zahl liegt ein Sonderbericht des Weltklimarates IPCC von 2018 zugrunde. Dieser geht davon aus, dass für das 1,5° C Ziel der Welt ab 2018 ein globales Emissionsbudget von etwa 420 Mrd. t CO2 verbleibt. Nimmt man zusätzlich an, dass die Weltwirtschaft bis 2050 vollständig dekarbonisiert sein muss, und bis 2050 eine mittlere Weltbevölkerung von 8,8 Mrd. Personen existiert, bedeutet dies, dass jedem Menschen auf dieser Erde nur ein klimaverträgliches Budget von im Durchschnitt – ggf. unregelmäßig verteilt – jährlich rund 1,5 t CO2 zustünde. Mehr Informationen zum klimaverträglichen Jahresbudget finden Sie unter www.atmosfair.de/de/gruenreisen/persoenliches_klimabudget/.

    Zu beachten ist, dass dieses Budget für alle Lebensbereiche gilt (z.B. Wohnen, Autofahren, Essen etc.). Reisen stellt nur einen Teil des Gesamtbudgets dar. Das Umweltbundesamt stellt einen Rechner zur Verfügung, der alle Lebensbereiche einbezieht.“

  5. Konkrete Verwendung im Kontext prüfen lassen

    KlimaLink e.V. übernimmt nur die Verantwortung für den Klima-Fußabdruck (als Logo oder CO2e- Wert) an sich und die Berechnung der CO2e, also für die Plausibilität des KlimaLink-Standards. Darüberhinausgehende Compliance mit den rechtlichen Vorgaben, insbesondere dem Wettbewerbsrecht, dem Verbraucherrecht und der Rechtsprechung zu Umweltaussagen (z.B. zusätzliche Abbildung eines grünen Blattes oder eines Wassertropfens in Verbindung mit dem CO2e Wert), muss vom Anbietenden selbst rechtlich geprüft werden. Das gilt insbesondere dann, wenn im Zusammenhang mit dem Klima-Fußabdruck (als Logo oder CO2e-Wert) auf die Möglichkeit einer „Klimaneutralisierung“ durch Kompensationsmaßnahmen hingewiesen wird. Kompensationsmöglichkeiten sind nicht Teil des KlimaLink-Standards.